1933 und jetzt – Wirklich nur ein hinkender Vergleich?

1933 und jetzt – Wirklich nur ein hinkender Vergleich?

Das Thema ist längst da.
Ungeimpfte dürfen bestimmte Orte nicht mehr betreten und verlieren ihre Arbeitsstellen wie früher Juden, und vieles mehr geschieht.
Und auch gewisse Reaktionen sind da.
Querdenker-Demonstranten (nicht alle, sondern nur einzelne) haben sich Sterne angeheftet mit der Aufschrift „Ungeimpft“, und jemand designte eine Aufschrift „Impfen macht frei“.
Sinngemäß hatte Söder vorher nichts anderes als genau das gesagt, und die Paraphrase spielt jetzt an auf den KZ-Schriftzug „Arbeit macht frei“.

Von Albrecht Heinen, erschienen bei Jouwatch

Die Diskussion hat also schon lange begonnen:
Kann man die heutigen Ereignisse rund um die Corona-Maßnahmen mit der Nazi-Zeit vergleichen?
Nicht ein Autor, der sich jetzt dem Thema widmet, bringt es auf den Tisch, sondern er greift es nur auf, versucht vielleicht, etwas zu widerlegen oder etwas zu bestätigen, oder eine Mischung daraus – je nach dem, zu welchen Erkenntnissen er gekommen ist.

Der folgende Text soll die Ereignisse von 1933 und ein paar Folgejahren – nicht der späteren Zeit bis 1945, das steht nicht zur Debatte – mit der heutigen Zeit vergleichen.
Bevor jetzt bei manchem Leser Schnappatmung aufkommt: „Vergleichen mit“ ist in der deutschen Sprache doppeldeutig; es kann sich nämlich um Gleichsetzen handeln, es kann aber auch einen ergebnisoffenen Vergleich anstreben – in dem dann sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede zutage treten.
In der englischen Sprache benutzt man für das erstere „compare to“, für das letztere „compare with“.
So kann zum Beispiel ein Schulbuch das Nazi-System mit einem demokratischen System vergleichen, wobei dann „vergleichen“ natürlich im letzteren Sinne gemeint ist, und es treten die Unterschiede hervor.
Die erläuterte schwerwiegende Ungenauigkeit der deutschen Sprache kann sich negativ auswirken, da Mißverständnisse entstehen, und manche hitzköpfige Zeitgenossen verstehen sogar absichtlich falsch – politische Verfolgung beruht oft darauf.
(Englisch ist nicht insgesamt die bessere Sprache: In anderen Fragen differenziert Englisch nicht, aber Deutsch tut es.)

Wir werden zunächst große Unterschiede besprechen, später aber wird es uns nicht erspart bleiben, auch Gemeinsamkeiten zu sehen.

Also los.
Es fällt zunächst ein sehr großer Unterschied auf: Die Nazis haben von Anfang an gemordet.
Dies traf sogar ihre eigenen Leute, wie z. B. die Geschichte um den sogenannten Röhm-Putsch von Anfang 1934 zeigt.
Nichts dergleichen, nicht im geringsten, geschieht heute.
Auch gab es selbstverständlich damals Todesstrafe, heute dagegen nicht die Spur davon.
Dieser Unterschied ist von jedem herauszustellen, und zwar ganz unabhängig davon, wie er zur Corona-Politik steht.

Eine sehr junge Frau namens Jana aus Kassel sagte 2020 auf der Rednerbühne einer Demo, sie fühle sich angesichts ihres Widerstands wie Sophie Scholl.
Aber sie unterlag einem Irrtum.
Denn Sophie Scholl muß, wenn sie nicht naiv war, gewußt haben, daß sie ihr Engagement womöglich mit dem Tod bezahlen muß – was dann auch geschah.
Dennoch: Den großen Shitstorm, den Jana aus Kassel erntete, hätte man kleiner ausfallen lassen oder, besser sogar, gleich durch eine sachliche Richtigstellung ersetzen sollen.
Zudem hatte sie über ein Gefühl geredet, und dieses Gefühl war für sie in dem Moment echt. Jedenfalls ist es vermessen, angesichts der unvergleichlich geringeren Gefahr, die einem heute droht, wenn man Widerstand leistet oder sich kritisch äußert, sich in die Widerständler des Dritten Reiches einzureihen.

Kommen wir nun zu einem der sehr großen Fehler, den die heutigen Einheitspolitiker (ob Ampel oder Union, das ist Jacke wie Hose) begehen: die Spaltung der Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte, wobei die letzteren weniger Rechte (z. B. Zugang zu etwas) sowie mehr Pflichten (z. B. Tests) als erstere haben.
Der Grund-Denkfehler ist, daß die Ungeimpften pauschal als Gruppe betrachtet werden, und dann auch so behandelt.
Jedoch ist immer das Individuum zu betrachten: Ein Ungeimpfter, der Kontakte stark vermeidet und sich obendrein testen läßt, ist ja viel weniger eine potentielle Gefahr als ein Geimpfter, der sich im Kaufhaus drängelt.
Wegen der Gruppenzugehörigkeit aber hat der Ungeimpfte im nun durchgedrückten System dennoch die Arsch-Karte gezogen.
Von oben verordnete Spaltungen der Gesellschaft hat die Geschichte oft gesehen (und zu Recht verdammen wir sie).
Dabei erkennt man nach einigem Nachdenken zwei Typen.
Es sind: ohne Überwechselbarkeit und mit Überwechselbarkeit.

1. „Ohne Überwechselbarkeit“ lag z. B. in der Rassentrennung in Südafrika oder früher in den USA vor:
Da die Rasse feststeht und man sie nicht wechseln kann, war ein Überwechseln in die privilegierte Klasse versagt.
Dieses Prinzip unterlag auch dem Nazi-System; Christianisierung half nicht, da es der Nazi-Ideologie zufolge nicht auf Religion, sondern auf die angebliche Rasse ankam.
Keine Überwechselbarkeit lag auch in all denjenigen System vor, die Frauen weniger Rechte gaben als Männern oder jedenfalls einen anderen Katalog an Rechten und  Pflichten, da das Geschlecht ebenfalls nicht wechselbar ist. (Etwaige heutige chirurgische Eingriffe fallen aus der Betrachtung heraus, da ohnehin Stümperei und nur scheinbar ein Wechsel.)

2. „Mit Überwechselbarkeit“ lag z. B. im Osmanischen Reich vor, das sich in der frühen Neuzeit auf den Balkan und seine christliche Bevölkerung ausgebreitet hatte.
Damals hatten Moslems mehr Rechte, und Christen hatten weniger Rechte.
Man konnte jedoch vom Christen zum Moslem konvertieren und wurde dann zum Menschen mit mehr Rechten.
In Albanien und Bosnien-Herzegowina machten davon viele Gebrauch, und dies ist die Erklärung für die dort bis heutige existierende islamische Exklave in Europa.
Die Serben aber z. B. blieben Christen.
Die Spaltung hat jahrhundertelang zu Kriegen und Konflikten geführt – man denke noch an die Balkankriege der 1990er Jahre. Und noch immer ist die Feindschaft nicht vorbei – woran man sieht, was so etwas anrichten kann.

Was nun das Corona-System angeht, so erkennt man es jetzt als System mit Überwechselbarkeit. Auf den ersten Blick erscheinen diese Systeme humaner.
Auf den zweiten aber sind mindestens zwei – sehr kritische – Anmerkungen zu machen.
Denn erstens geht das Überwechseln mit einem Preis einher.
Im Osmanischen Reich z. B. mit einem medizinischen Eingriff am menschlichen Geschlechtsteil in Form der Beschneidung, und das auch für Söhne und weitere Generationen.
Heute ist es interessanterweise wieder ein medizinischer Eingriff: nämlich die Verabreichung einer Spritze (oder genauer: einer Serie davon), die der Ungeimpfte ja gerade nicht möchte. Angesichts einer für nicht völlig Betagte harmlosen Krankheit, dagegen eines ungestesteten Impfstoffs, dessen Langzeitwirkungen man nicht kennt, eine nachvollziehbare Entscheidung. Jemanden zu einem medizinischen Eingriff zu nötigen, ist jedoch zutiefst inhuman. Zweitens wird die Überwechselbarkeit den Ungeimpften heute höhnisch permanent unter die Nase gerieben, nach dem Motto: Ihr seid doch selbst schuld, dürft überwechseln. In einem Apartheid-System wie oben unter 1. ist solch ein höhnischer Vorwurf nicht möglich, da keiner aus seiner Haut kann. In Wirklichkeit ist die Überwechselbarkeit aber Erpressung, nach dem Typus der scheinbaren Wahlfreiheit: Entweder Sie tun, was wir sagen, oder wir bringen Ihre Familie um.
„Sie sind ja selbst schuld, wenn“, so geht es dann wieder weiter, wie oben an die Ungeimpften gerichtet.

Die neueste Entwicklung ist jetzt sogar die, daß eine Impfpflicht eingeführt werden soll.
Eindeutig verfassungswidrig, wodurch automatisch endgültig 20.4 GG zum Tragen kommt.
Das ist ein Überwechsel-Zwang, also eine ganz andere Dimension.
Zur Erinnerung: Auf Scholz‘ Wahlplakaten stand: „Respekt für dich.“
Dabei wurde das Kommen einer Impfpflicht permanent geleugnet und als Verschwörungstheorie abgetan.
„Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht zu errichten“ – Ach nee, das waren diesmal nicht die Nazis, das war der Ulbricht.

Es wird nun zunehmend ernster.
Wie erläutert, sind die Abwesenheit von Mord und Todesstrafe sowie die Überwechselbarkeit gravierende Unterschiede zwischen heute und 1933.
Jedoch gibt es eine ganze Reihe von frappierenden Ähnlichkeiten zwischen den heutigen Zuständen und der Nazi-Zeit.

1. Die Sinnlosigkeit der Gruppen-Einteilung.
Die Einteilung Arier / Juden hatte nur scheinbar ein Fundament; in Wirklichkeit wissen wir heute, daß sie eine Wahnsinnstat darstellte.
Ähnlich ist es mit Geimpften und Ungeimpften heute.
Denn es können ja beide am Virus erkranken und dann im schlechtesten Fall ein Intensivbett dem anderen wegnehmen, und es können beide ansteckend sein.
Die Neunmalklugen werden nun sagen, daß die Ungeimpften aber schwerer erkranken und mehr oder länger anstecken.
Aber erstens ist das umstritten.
Und zweitens Vorsicht: Selbst wenn wir als Gedankenexperiment annehmen, daß dies im Durchschnitt zuträfe: Was folgt denn daraus?
Dann müßte man mit der gleichen Logik in Normalgewichtige und Übergewichtige einteilen und dementsprechend Rechte einschränken.
Denn die letzteren werden eher krank.
Ebenso diejenigen, die Risiko-Sportarten betrieben oder Motorrad fahren.
Das sind jedoch Durchschnittswerte.
Der einzelne ist vielleicht davon gar nicht betroffen; er ist vielleicht auch als Dicker kerngesund oder als Motorradfahrer verantwortungsvoll.
Der Denkfehler liegt wieder in der Gruppenzuordnung: Die Rechte eines Menschen werden ihm entzogen aufgrund dieser Gruppenzuordnung, weil er nicht mehr als Individuum wahrgenommen wird. (Einen einzelnen Ungeimpften zu kritisieren, der sich in einem konkreten Moment auf irgendeine Art unverantwortlich verhält, dagegen ist nichts einzuwenden.)
Es rächt sich jetzt, daß schon über Jahre hinweg Menschen in Gruppen weggesteckt werden.

Die (angeblichen böseren) Männer gegen die Frauen, die alten weißen Hetero-Männer gegen den Rest usw., es muß hier nicht wiederholt werden.
Unrecht beginnt dann, wenn nicht mehr der Einzelne gesehen wird und nicht mehr gleiche Rechte für alle herrschen.
Um denjenigen, die es immer noch nicht begriffen haben, das Verständnis zu erleichtern, hilft vielleicht dieser Punkt.
„Den“ Juden wurde oft vorgeworfen, Kommunisten oder aber Kapitalisten zu sein.
Nehmen wir einmal an, nur als Gedankenexperiment, daß im Durchschnitt tatsächlich mehr Juden Kommunisten oder aber ausbeuterische Kapitalisten waren und das empirisch zweifelsfrei nachweisbar wäre.
Was zum Teufel folgt daraus? Nicht, daß man sie als Gruppe sehen dürfe.
Nicht, daß sie als Gruppe entrechtet werden dürften.

1. Die Ausweise.
Die Gruppenzuordnung muß natürlich dokumentiert sein.
Gerade in einem Land, in dem Ordnung herrscht.
Deswegen gibt es Impf-Ausweise und Impf-Zertifikate, einen Wisch mit dem Testergebnis, Regeln mit 24 Stunden Gültigkeit dies und 48 Stunden jenes, etcetera.
Das ist nicht anders als früher, da gab es eben die Arier-Ausweise.
Beziehungsweise für gewisse Menschen gab es die eben nicht; dieser Typ Ausweis hat ja immer nur den Sinn, daß manch einer ihn NICHT hat.
Daß die ganze Widerlichkeit dieser Dokumentiererei den meisten Leuten in Deutschland nicht auffällt, ist vielen Nicht-Deutschen, und auch vielen Deutschen, unverständlich.
Hätte es damals schon Smartphones gegeben, die Leute hätten stolz, und gedankenlos, ihre Arier-Ausweise auf diesen vorgezeigt.
Zu den Ausweisen kommen gelegentlich die Kennzeichnungen hinzu, wie z. B. wenn man mit Bändchen am Arm anzeigen muß, ob man Geimpfter oder Ungeimpfter ist.
Das erinnert an etwas.
Zudem mußte damals geregelt werden, wer Halbjude, Vierteljude usw. ist und was das für Folgen für ihn hat, und heute muß eben geregelt werden, wer „vollständig“ geimpft ist, wie lange dieser Status vorhält und so weiter.
Ordnung muß sein.

2. Die Kontrollen.
Um ein Zwei-Klassen-Regime durchzusetzen, müssen immer natürlich auch Kontrollen her.
Daher blühen heute Sicherheitsdienste und Kontrolleurwesen, zudem gibt es die freiwilligen Blockwarte.
Das ist auch wieder wie damals.
Und da die Impf-Ausweise und der sonstige Mist gefälscht sein können, siehe den nächsten Punkt, wird natürlich auch das kontrolliert und die Strafen für das Fälschen immer höher.
Anstatt zu erkennen, daß sich Deutschland mal wieder verrennt.
Ja, und diesmal auch Australien, Frankreich und manch anderes Land.
Aber Afrika, Skandinavien und viele andere Teile der Welt eben nicht.
Hinzu kommt der Typ Länder wie Polen und Rußland, wo offiziell zwar vieles muß, aber sich keiner dran hält, keiner es verfolgt, und so auch alle zurechtkommen.

3. Die Fälschungen, Bestechungen, Tricksereien.
Wo immer ein Dokument notwendig ist, da ist logischerweise sofort ein Markt, der das ausnutzt und das Dokument, auf welche Weise auch immer, dennoch besorgt.
Natürlich illegal, aber vielleicht ja zu einem guten Zweck.
In der Nazi-Zeit war unter den Juden selbst umstritten, ob man diesen Weg gehen soll oder aber die Torturen des Staates erdulden sollte.
Wer schon einmal ein unechtes oder durch Bestechung erlangtes Dokument aus den Zeiten des Deutschen Reiches gesehen hat, womöglich aus der eigenen Familie oder bei Freunden, der kommt ins Nachdenken, was die heutigen Ereignisse angeht.

4. Das Unisono-Handeln von Institutionen.
Die Eintönigkeit oder aber die sehr geringe Marge der gedanklichen Variation ist ein Charakteristikum jeder totalitären Entwicklung.
Das gilt für die meisten Parteien.
Das Bundesverfassungsgericht kommt hinzu.
Die Kirchen, die Verbände, die sogenannte Ethikkommission.
Die etablierte Presselandschaft ist sehr einseitig und schreibt im Gleichklang.
Und es ist übrigens nicht so, daß die immer lügen würden: Wenn die melden, daß Herr Söder einen sehr großen gefährlichen Unsinn gesagt hat, dann hat der den auch tatsächlich gesagt. Hinzu kommen Teile der Gesellschaft.
Die Gleichförmigkeit ist klar wie im Dritten Reich.

5. Eine entsprechende Sprache, ein entsprechendes Vokabular ist wieder da.
Auf der positiven Seite Solidargemeinschaft (statt früher Volksgemeinschaft), der Pieks, „Schutz“ (kommt auch vor in: „Schutzstaffel“), „Sicherheit“ (heißt auf rumänisch übrigens securitate), ein Abkürzungssystem mit 3G, 2G, 2G+, dazu viele Anglizismen: Lockdown, Boostern.
Gegen die ungeliebten Gruppen und Sündenböcke dagegen wird wieder hemmungslos gehetzt. Leugner, Verharmloser, Verweigerer, Wirrköpfe, krude Thesen, Tyrannei (der Ungeimpften) usw. usf.

6. Die Listen dessen, was die Ungeliebten nicht dürfen, ähneln sich sehr: ins Kino, ins Restaurant, auf den Sportplatz, zum Arbeitsplatz usw.
Früher wurden sie aus den Universitäten entlassen, bis jetzt bloß aus den Volkshochschulen.
Da geht aber sicher noch was.
Formal kommen solche Dinge durch Ermächtigungsgesetze zustande.

7. Wenn alles vorbei ist, muß man wieder alles „aufarbeiten“.

8. Zudem wird man gute Satire drüber machen können.

Man könnte nun gegen die Ausführungen gewisse Einwände erheben.
Man hört aber die Maßnahmen-Fans förmlich schon brüllen.

1. „Heute haben wir aber eine sehr große Krise, wir müssen diese Krankheit bekämpfen, und das ist überhaupt nicht vergleichbar mit damals.“ – Vorsicht hier.
Die Situation in Deutschland kurz vor 1933 war die, daß auch die Kommunisten Zulauf hatten und man bereits aus der Sowjetunion mitbekam, wie dort schlimmste Diktatur war.
Die Tatsache, daß eine Gefahr besteht, heißt noch lange nicht, daß man deren Größe richtig einschätzt und die angemessene Reaktion parat hat.
Und folgendes: Covid-19 ist kein allzu ungewöhnliches Phänomen.
Inzwischen sind in Deutschland offiziell 100.000 Menschen „an und mit“ Covid-19 gestorben. Davon waren jedoch 85% über 70, und 65% waren sogar über 80, also in einem Alter, bei dem das Sterben sowieso jederzeit eintreten kann, und viele waren übergewichtig, vorerkrankt oder beides.
Zudem geschah dies verteilt über einen Zeitraum von zwei Jahren, in dem 2 Millionen Menschen in Deutschland auf ganz normale Art sowie gestorben sind, so wie immer.
Die Covid-Toten fallen kaum ins Gewicht – ganz anders als z. B. bei der Pest im Mittelalter.
Und wie gesagt, „an und mit“, „offizielle Zahlen“.

2. „Die Wissenschaft!
Sie erweist doch, daß alles so getan werden muß.“ – Vorsicht auch hier.
Wissenschaft beinhaltet vor allem und zuvorderst, daß auch der andere gehört wird.
Genau der darf aber in Fernsehen und Radio nicht auftreten, wird diffamiert, niedergeschrien, auf YouTube gelöscht usw.
Das ist eben NICHT wissenschaftliches Verhalten.
Zudem hatten auch andere Zeiten ihre „wissenschaftlichen“ Untermauerungen, so z. B. die Nazis ihre Rassentheorie, nach der ihr Handeln angeblich unausweichlich war, die Kommunisten den behaupteten Ablauf der Geschichte nach marxistisch-leninistischen Prinzipien.

3. „Wir haben das Grundgesetz, das uns schützt.“ – Wieder ein Irrtum.
Denn entscheidend ist nicht, was da drinsteht, sondern was in der Praxis geschieht.
Und übrigens interessant: Die Weimarer Verfassung wurde von den Nazis nie abgeschafft, sondern war formal bis 1945 in Kraft.
Das rein formale Weiterbestehen ist also irrelevant.
Das Grundgesetz ist natürlich eine tolle Sache; es nützt aber nichts, wenn es nur auf dem Papier steht.
Und im Bundestag dürfen die nicht-geimpften Abgeordneten, obwohl gewählt, nur noch auf der Tribüne sitzen!

4. „Ein Unrechtssystem kann nicht vorliegen; man bekommt in kleineren Rechtsstreitigkeiten problemlos sein Recht.“ – Auch das besagt nichts; Sebastian Haffner hat mal geschildert, wie man im Dritten Reich z. B. bei Mietstreitigkeiten sein Recht bekam, als sei sonst nichts anderes los.

5. „Es ist längst noch nicht Zeit, solch einen Text zu verfassen.“ – Moment mal, aber wann denn dann?
Als es noch kein „Impfen“ gab (dieses begann Ende Dez. 2020), kreiste die Diskussion oft noch um Masken, was im Nachhinein geradezu wie eine Lappalie wirkt; jetzt geht es um Impfen.
Das Unrecht nimmt rapide zu.
Wann, wenn nicht jetzt, soll man denn schreiben?
Wenn wieder alles zu spät ist, hat es keinen Zweck mehr.
Und auch ein hier und da unvollkommener Text ist besser als keiner.
So ein Text wirkt auch nur deswegen unästhetisch, weil die zugrundeliegenden Wahrheiten es sind.
Anfang 1933 dachten viele, und das ist nachlesbar, die neue Regierung Hitler sei bald wieder vorbei; es entsprach sogar den Erfahrungen der Vorjahre, daß Regierungen nicht lange hielten.
Es wurden aber 12 Jahre draus.
Im Frühling 2020 dachten alle, die Corona-Maßnahmen-Krise sei im Sommer vorbei.
Im Herbst 2020 dachte man dann, sie sei im Frühling 2021 vorbei.
Inzwischen denkt man, sie sei im Frühling 2022 vorbei.
In Wirklichkeit ist dies aber nicht gesagt; sie kann noch Jahre oder Jahrzehnte andauern.
Wenn nichts Gegenläufiges geschieht.
Da kommt es auf jeden von uns an.

Ein bißchen Humor:
Was ist der Unterschied zwischen damals und heute?
Damals machte man den rechten Arm hoch, heute macht man den linken Arm frei.

Von Albrecht Heinen, erschienen bei Jouwatch

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